Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888) lernte als Landbürgermeister die Not der ländlichen Bevölkerung kennen. Seit 1846 organisierte er Zusammenschlüsse, die zunächst noch auf Wohltätigkeit beruhten, bald aber nach den Grundsätzen von Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung organisiert wurden. Die “Spar- und Darlehnskassen” genannten Kreditgenossenschaften breiteten sich schnell über Deutschland aus. Es entstand eine vielfältige Genossenschaftsorganisation. Raiffeisens Handeln war von christlicher Motivation geprägt. Die Vereine sollten nicht nur in ökonomischer Hinsicht wirken, sondern auch in christlich-sozialem Sinne bei der Verwirklichung einer christlichen Gesellschaft helfen.
In der Bibliothek des Genossenschaftlichen Archivs sind folgende Schriften Raiffeisens vorhanden:
- Die Darlehnskassen-Vereine als Mittel zur Abhilfe der Noth der ländlichen Bevölkerung sowie auch der städtischen Handwerker und Arbeiter, Neuwied 1866, Faksimiledruck von 1988.
- Die Darlehnskassen-Vereine in Verbindung mit Consum-, Verkaufs-, Winzer-, Molkerei-, Viehversicherungs- etc. Genossenschaften sowie den dazu gehörigen Instruktionen als Mittel zur Abhülfe der Noth der ländlichen Bevölkerung - Praktische Anleitung zur Gründung und Leitung solcher Genossenschaften, 5. Auflage, Neuwied 1887.
- Die Darlehnskassen-Vereine, 6. Auflage Neuwied 1923
- Kurze Anleitung zur Gründung von Darlehnskassen-Vereinen zugleich Uebersicht über deren Einrichtung und Organisation, 6. Auflage, Neuwied 1888.