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Schulze-Delitzsch, Hermann

Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883) zählt zu den hervorragenden Köpfen des Liberalismus im 19. Jahrhundert. Als Parlamentarier und Patrimonialrichter lernte er die Not des von der industriellen Revolution bedrohten Handwerks kennen. Seit 1849 gründete er zur Linderung der Not “Associationen”, so 1850 den Vorschussverein in Delitzsch für die Kreditbeschaffung. Aus kleinen Anfängen entstand eine große Bewegung, Volksbanken - wie die Kreditgenossenschaften bald hießen - wurden in ganz Deutschland gegründet. Sie schlossen sich 1859 zu einer Vereinigung zusammen, die seit 1862 “Allgemeiner Verband der auf Selbsthilfe beruhenden Deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften” hieß.

Als Parlamentarier im Preußischen Abgeordnetenhaus und Reichstag hat Schulze-Delitzsch die Entstehung des Genossenschaftsgesetzes maßgeblich beeinflusst. Er wandte sich im Genossenschaftswesen gegen jeden Staatseinfluss und beharrte auf den Grundsätzen von Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung.

In der Bibliothek des Genossenschaftlichen Archivs sind folgende Werke von Schulze-Delitzsch vorhanden:

  • Vorschuß-Vereine als Volksbanken. Praktische Anweisung zu deren Gründung und Einrichtung. Leipzig 1855.
  • Die arbeitenden Klassen und das Associationswesen in Deutschland als Programm zu einem deutschen Congress, Leipzig 1858.
  • Wanderbuch. Ein Gedicht in Scenen und Liedern, Glogau 1859.
  • Vorschuß- und Creditvereine als Volksbanken. Praktische Anweisung zu deren Gründung und Einrichtung. 3. Auflage Leipzig 1862; weiter: 4. Auflage, Leipzig 1867; 6. Auflage, Breslau 1897; 7. Auflage, Berlin 1904; 8. Auflage, Berlin 1915; 9. Auflage, Berlin und Leipzig 1926.
  • Kapitel zu einem deutschen Arbeiterkatechismus. Sechs Vorträge vor dem Berliner Arbeiterverein, Leipzig 1863.
  • Die nationale Bedeutung der Deutschen Genossenschaften, Vortrag gehalten vor den Genossenschaften Berlins am 19.3.1865, Berlin 1865.